Productivity & New Work So viele Sklaven gibt es bei uns

So viele Sklaven gibt es bei uns

Eines vorweg: Kein Staat der Welt legitimiert heute noch rechtlich Sklaverei. Das bedeutet aber nicht, das sie damit verschwunden wäre. Der Global Slavery Index (GSI) ermittelt regelmäßig, wie viele Menschen weltweit in sklavenähnlichen Verhältnissen leben müssen. Unter dieser modernen Sklaverei fasst der GSI Zwangsarbeit, Schuldknechtschaft, Zwangsehe und Menschenhandel zusammen. Alles in allem geht es um sämtliche Arbeits- oder Nötigungsverhältnisse, die unter irgendeiner Form von Zwang stattfinden.

Für das Jahr 2016 veranschlagt der GSI 40,3 Millionen Menschen weltweit, die in eine der genannten Kategorien fallen. Davon entfallen 24,9 Millionen auf eine Form von Zwangsarbeit, bei 15,4 Millionen handelt es sich um Zwangsehe. Der weitaus größere Teil ist mit 71 Prozent weiblich.

Bei uns doch nicht!

Doch, bei uns auch. Der GSI 2018 geht davon aus, dass in Deutschland etwa 167.000 Menschen in Sklaverei oder sklavenähnlichen Verhältnissen leben, in Österreich 15.000, in der Schweiz 14.000. Zur Verdeutlichung: Das sind pro 1000 Einwohner jeweils 2,04 Sklaven in Deutschland, 1,74 in Österreich und 1,67 in der Schweiz.

Ein großer Teil dürfte dabei auf Zwangsprostituierte entfallen. Deutschland gilt als Puff Europas und ist trotz Prostitutionsschutzgesetz in den Händen organisierter Kriminalität. Offiziell gab es zwar 2016 nur etwa 488 Opfer von Menschenhandel zum Zweck der sexuellen Ausbeutung, doch das sind nicht die echten Zahlen. Es gibt jedoch Schätzungen des BKA, dass dies jährlich mehrere 10.000 Menschen betrifft. Das Dunkelfeld sei riesig.

 

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